Kinderarmut bedeutet materieller Mangel, schlechtere Bildungschancen, gefährdetere Gesundheit und eingeschränktere Entwicklungsmöglichkeiten.
Da sich die Mainzer Politik und Verwaltung nicht entschieden für gleiche Chancen einsetzt, haben wir im April 2023 ein Bündnis gegründet.
Wir wollen eine starke Lobby für die Rechte armutsgefährdeter Kinder und Jugendlicher sein.
9. Juni 2024
Wir haben die Parteien befragt, wie sie sich zu Kernforderungen des Bündnisses positionieren: kostenloses Mittagessen in allen Schulen, gerechtere Vergabe von Kitaplätzen, Begrüßungsservice für junge Familien, automatische Auszahlung von Kinderleistung, wohnquartiersnahe Anlaufstellen und Mainzer KinderPass.
11. April 2024
Im Vorfeld der Kommunalwahl am 9. Juni hatte das Bündnis Kandidat:innen für den nächsten Stadtrat und armutsbetroffene junge Menschen zur Diskussion eingeladen, wie gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendliche in Mainz geschaffen werden können. OKTV Mainz hat das Forum live gestreamt und aufgezeichnet.
29. November 2023
Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, FDP, Die Linke und ÖDP fordert die Verwaltung auf, das Handlungskonzept gegen Kinderarmut von 2009 weiterzuent-wickeln und eine dezernatsübergreifende Strategie zur Prävention von Kinderarmut zu erarbeiten. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.
23,0 %
beträgt die Armutsquote bei Kindern auf dem Lerchenberg
55,7 %
armutsbetroffener Kinder länger als 4 Jahre mit Hartz4
Mindestens jedes sechste Kind in Mainz lebt in Armut. Die Quote ist in den letzten Jahren gestiegen, Armut hat sich verfestigt. Kinder und Jugendliche sind nicht nur überproportional betroffen, auch die Verweildauer in Bürgergeld hat stark zugenommen.
Kinderarmut ist in den Mainzer Stadtteilen sehr ungleich verteilt. Auf dem Lerchenberg wächst jedes vierte Kind in einer armen Familie auf, in Drais nur jedes siebzehnte. Schon die Startchancen von armutsbetroffenen Kindern sind schlechter. In Stadtteilen mit hohen Armutsquoten hat jedes zweite Kind bei der Einschulung keine ausreichenden Sprachkenntnisse, in wohlhabenderen ist es jedes sechste Kind.
"Das hohe Maß an Armut in Deutschland steht in keinem Verhältnis zum Reichtum des Landes."
Dunja Mijatović,
EU-Kommissarin für Menschenrechte
"Kinderarmut in Deutschland ist auf einen neuen traurigen Rekordwert gestiegen. Kindergrundsicherung muss um 40% erhöht werden."
Ulrich Schneider, Geschäftsführer Parität
"Investition in die Zukunft: Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder als Schlüssel für Bildungschancen und Gesundheit."
Bürgerrat „Ernährung im Wandel“
Je länger Kinder und Jugendliche in Armut leben, desto negativer sind die Folgen für ihre Entwicklung und Bildung. Die Corona-Krise hat ihre Situation verschärft, auch von aktuellen Preissteigerungen werden arme Familien besonders hart getroffen.
Mit einem weiteren Anstieg der Armutszahlen ist zu rechnen. Die Bekämpfung von Kinderarmut muss gerade jetzt politische Priorität haben.
Aufwachsen in Armut begrenzt, beschämt und bestimmt das Leben von Kindern und Jugendlichen -- heute und mit Blick auf die Zukunft. Sie erleben Benachteiligung in allen Lebensbereichen, bei Bildung, Gesundheit und gesellschaftlicher Teilhabe.
"Das System der Kinderleistungen ist ein undurchsichtiger Dschungel und zementiert soziale Ungleichheit."
Kinderschutzbund
"Kinderarmut ist eine Schande für so ein reiches Land. Hilfen kommen nicht an, wo sie gebraucht werden."
Sozialverband VdK
"Politik muss Kinderarmut priorisieren und eine Kindergrundsicherung umsetzen, die den Namen verdient."
Sozialverband SoVD
Die Ursachen und Folgen von Kinderarmut sind bekannt, sie werden seit Jahrzehnten diskutiert und wissenschaftlich be-arbeitet. Weitere Erkenntnisse sind nicht nötig, es gibt politischen Handlungsbedarf -- im Bund, in Rheinland-Pfalz und in Mainz.
Vor 15 Jahren war Mainz noch bundesweit federführend bei der Entwicklung von Handlungskonzepten gegen Kinderarmut. Inzwischen ist Kinderarmut politisch kein Thema mehr.
Um armutsgefährdeten Kindern eine Stimme zu geben, haben sich siebzehn Organisationen zusammengeschlossen und das Mainzer Bündnis Gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendlichen gegründet.
"Es ist erschreckend, dass jedes sechste Kind in Mainz von Armut betroffen ist. Das zu ändern, ist mir eine Herzensangelegenheit."
"Wir prüfen alle Möglichkeiten, Armut zu bekämpfen. Das Mainzer Handlungskonzept gegen Kinder-armut wollen wir neu auflegen."
"Mannheim gewährleistet Bildungs-gerechtigkeit und verhindert Armut. Teilhabe aller Mannheimerinnen und Mannheimer ist sichergestellt."
Bekämpfung von Kinderarmut steht in vielen Papieren und wird bei Sonntagsreden gerne versprochen. Mit den verbesserten finanziellen Möglichkeiten der Stadt besteht spätestens jetzt die Möglichkeit, den schönen Worten auch Taten folgen zu lassen.
Wir fordern eine sozialpolitische Offensive mit dem Ziel, Kinderarmut endlich entschieden zu bekämpfen und gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendlichen herzustellen. Vernachlässigungsstrukturen müssen so früh wie möglich durchbrochen werden.
Dies ist zuvörderst Aufgabe der Mainzer Politik und Stadtverwaltung.
"Wir brauchen einen Pakt gegen Armut und für Chancengerechtigkeit."
Regine Schuster, Paritätischer Wohlfahrtsverband
"Kinderarmut ist in Mainz politisch kein Thema, Kinder haben keine starke Lobby."
Stephan Hesping,
Stadtteiltreff Gonsenheim
"Wir müssen dafür sorgen, verbriefte Kinderrechte endlich zu verwirklichen."
Friedemann Schindler,
terre des hommes-AG Mainz
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