Jedes sechste Kind und jeder sechste Jugendliche in Mainz leben von Mindestsicherung ("Hartz IV"). Ihre Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe werden dadurch sehr stark beschränkt, ihre Entwicklungschancen reduziert.
Obwohl sich die Stadt Mainz zur Bekämpfung von Armut verpflichtet hat, hat sich die Armutsquote strukturell verfestigt. Durch corona-bedingte Einschränkungen und aktuelle Preissteigerungen ist die Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinandergegangen.
Das Armutsrisiko ist bei Kindern viel größer als bei Erwachsenen. Jedes sechste Kind und jeder sechste Jugendliche lebten 2022 in Mainz von Grundsicherung, bei den Erwachsenen war es nur jede vierzehnte Person. Nur bei jungen Erwachsenen ist das Armutsrisiko noch höher als bei Kindern und Jugendlichen.
Armut ist in Mainz sehr ungleich verteilt. Auf dem Lerchenberg ist jedes vierte Kind und jeder vierte Jugendliche von Armut betroffen, in der Neustadt, Mombach und in der Altstadt jedes fünfte Kind. In drei Stadtbezirken lebt sogar jedes dritte Kind in Armut. In Drais dagegen wächst nur eines von 16 Kindern in Armut auf.
Als armutsbetroffen gelten Kinder, die in Familien mit Grundsicherung leben. Das Armutsrisiko ist aber viel größer. Armuts-gefährdet sind Person, die weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens haben. Für Rheinland-Pfalz sind das 1,8-mal so viele. Umgerechnet auf Mainz ist demnach fast jedes dritte Kind armutsgefährdet.
2009 hat der Mainzer Stadtrat ein Konzept vorgelegt, um allen Kindern gleiche Chancen für Entwicklung und Teilhabe zu bieten. Eine konsequente Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist nie erfolgt.
Alle Möglichkeiten der Armutsbekämpfung auf kommunalen Ebene wollte die Mainzer Ampelregierung prüfen. Sie kündigte eine Neuauflage des Handlungskonzepts gegen Kinderarmut an. Nach der Hälfte der Wahl-periode ist davon noch nichts zu sehen.
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